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Hans-Böckler-Stiftung: Negative Folgen für Gesundheit und Vereinbarkeit durch höhere Arbeitszeiten

In ihrem Beitrag zur Arbeitszeitdebatte arbeiten die Wissenschaftler*innen des Hugo Sinzheimer Instituts für Arbeitsrecht (HSI) der Hans-Böckler-Stiftung heraus: Deutschland verzeichnet eine gestiegene Erwerbstätigenzahl und ein gestiegenes Arbeitszeitvolumen, die wesentlich darauf zurückzuführen sind, dass mehr Frauen einer Erwerbstätigkeit nachgehen. 

Während das Gesamtarbeitszeitvolumen insgesamt gestiegen ist, sind die durchschnittlichen Jahresarbeitszeiten gesunken, weil insbesondere viele Mütter – auch angesichts unbezahlter Sorgearbeit und unzureichender Betreuungsmöglichkeiten – in Teilzeit arbeiten.

Die Kurzstudie des HSI argumentiert, dass sich die von der Bundesregierung für die geplante Änderung des Arbeitszeitgesetzes angeführten Ziele – wirtschaftliche Impulse, Interessen von Beschäftigten an Flexibilität und Erhalt des Arbeitsvolumens trotz demografischen Wandels – durch weiter deregulierte Arbeitszeiten nicht erreichen lassen.

Im Gegenteil würde die Lockerung der täglichen Arbeitszeit bestehende gesundheitliche Probleme in der Erwerbsbevölkerung verschärfen, was das Arbeitspotenzial schwächt, und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verschlechtern, was insbesondere die Teilnahme von Frauen am Erwerbsleben einschränkt.