Wer wir sind

Unbezahlte Sorgearbeit, beispielsweise die Betreuung und Erziehung von Kindern, Hausarbeit sowie die Unterstützung und Pflege von Angehörigen oder anderen Personen, ist zwischen den Geschlechtern nicht fair verteilt. Nach wie vor erledigen Frauen einen erheblich größeren Teil dieser Tätigkeiten – und zwar täglich durchschnittlich beinahe 1,5 Stunden mehr als Männer. Der sogenannte Gender Care Gap beträgt 44 Prozent, in heterosexuellen Paarhaushalten mit Kindern sogar 59 Prozent.

Die ökonomischen und sozialen Folgen dieser traditionellen Arbeitsteilung sind schwerwiegend: Frauen gehen sehr viel häufiger Teilzeitbeschäftigungen nach und ihre Einkommen sind oft deutlich niedriger als die von Männern. Die beruflichen Entwicklungsperspektiven von Frauen sind entsprechend vielfach begrenzt und bei Trennung oder im Alter sind sie finanziell nicht ausreichend abgesichert. Männern fällt noch immer überwiegend die Rolle des Familienernährers zu. So fehlt ihnen neben der Erwerbstätigkeit oftmals die Zeit, Sorge- und Hausarbeit zu übernehmen. Diese Arbeitsteilung entspricht allerdings nicht mehr den Lebensvorstellungen vieler heterosexueller Paare. Viele Frauen und Männer wollen sowohl Sorgearbeit und Sorgeverantwortung übernehmen als auch den eigenen Lebensunterhalt verdienen können.

Unser Bündnis

Im Juli 2020 haben wir das zivilgesellschaftliche Bündnis Sorgearbeit fair teilen gegründet. Gemeinsam setzen wir uns für die geschlechtergerechte Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit ein. Wir sensibilisieren Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft für die gerechte Verteilung von Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern von Anfang an und dafür, wie sie gesamtgesellschaftlich organisiert ist. Das Bündnis begleitet und forciert den gesellschaftlichen und politischen Diskurs, macht die Auswirkungen des so genannten Gender Care Gap greifbar und sichtbar und formuliert Forderungen an die Politik. Im Bündnis engagieren sich aktuell 32 zivilgesellschaftliche Organisationen aus Kirchen, Gewerkschaften, Frauen-, Männer-, Familien- und Sozialverbänden sowie aus Selbsthilfeinitiativen und Stiftungen. Unser Bündnisziel ist es, dass Geschlechterstereotype abgebaut und Rahmenbedingungen geschaffen werden, die allen Menschen die gleichen Verwirklichungschancen und die Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit über den gesamten Lebensverlauf hinweg ermöglichen.

Sorgearbeit - unser Bündnis

Mitgliedsorganisationen

Bundesarbeits­gemeinschaft kommunaler Frauen­büros und Gleichstellungs­stellen (BAG)
Bundesforum Männer e.V.
Bundesverband der Mütterzentren e.V.
Business and Professional Women (BPW) Germany e.V.
Care.Macht.Mehr
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz
Deutscher Beamtenbund und Tarifunion – Bundes­frauen­vertretung
Deutscher Evangelischer Frauenbund e.V.
Deutscher Frauenrat
Deutscher Gewerk­schaft­sbund
Deutscher Hauswirtschaftsrat e.V.
Deutscher Verband Frau und Kultur e.V.
evangelische arbeitsgemeinschaft familie e.V. (eaf)
Evangelische Frauen in Deutschland e.V. (EFiD)
Evangelischer Fachverband für Frauengesundheit e.V. (EVA)
Forum katholischer Männer (FkM)
Frauenwerk der Nordkirche
GMEI Gender Mainstreaming Experts International
Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V.
Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB)
Männerarbeit der EKD
SKM Bundesverband e.V.
Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V.
Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF-Bundesverband)
Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD)
Sozialverband VdK Deutschland e.V.
Union deutscher Zonta Clubs
Verband allein­erziehender Mütter und Väter e.V.
Volkssolidarität Bundesverband e.V.
wir pflegen – Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V.
WIR! Stiftung pflegender Angehöriger
Zukunftsforum Familie e.V.

Koordinierungsstelle

Das Bündnis hat viel vor und will viel erreichen – um seine Arbeit und Anliegen zu unterstützen und für eine breite Öffentlichkeit sichtbar zu machen, wurde im Januar 2021 eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die sich in Trägerschaft des Deutschen Frauenrats befindet.

Sie besteht aus der Koordinatorin, Dr. Bettina Rainer, und der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Franziska Weck. Aus der Trägerorganisation wird die Koordinierungsstelle von Juliane Rosin begleitet.

  • Dr. Bettina Rainer, Koordinatorin

  • Franziska Weck, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

  • Kontakt zur Koodinierungsstelle