„Unsere Vision ist es, dass Frauen und Männer in ihrem Leben genug Zeit und Raum haben, bezahlte Erwerbsarbeit und unbezahlte Sorgearbeit miteinander zu verbinden – ohne Nachteile für ihre eigene Existenzsicherung bis ins Alter, ohne dauernde Überlastung und ohne fehlende Zeit für andere Lebensbereiche. Für die faire Verteilung von Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.“
Unsere Ziele
- 1Mind the Care Gap
Die Problematik der Sorgelücke zwischen den Geschlechtern muss im öffentlichen Bewusstsein stärker verankert werden. Das Bündnis sieht die Politik in der Pflicht, dieses Ungleichgewicht und die ungleich verteilten negativen Folgen konsequent zu beseitigen.
- 2Close the Care Gap
Das Bündnis will strukturelle Veränderungen, damit sich die Lücke zwischen Frauen und Männern bei der Übernahme unbezahlter Sorge- und Hausarbeit schließt.
- 3Chancengleichheit fördern
Das Bündnis fordert, Anreize abzubauen, die wirtschaftliche Abhängigkeiten zwischen den Geschlechtern zementieren. Stattdessen sind Maßnahmen erforderlich, die Frauen finanzielle Unabhängigkeit und eine stabile Vorsorge bis ins Alter ermöglichen und die Anreize für Männer setzen, mehr Sorgearbeit zu übernehmen. Auch für Männer soll Teilzeitarbeit eine gängige Option werden, um ihre Erwerbsarbeit besser mit ihrer Sorgeverantwortung zu vereinbaren.
- 4Wirtschaftliche Eigenständigkeit ist das Ziel
Das Bündnis fordert: Frauen muss es ebenso wie Männern möglich sein, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Dafür bedarf es einer fairen Verteilung der unbezahlten Sorge- und Hausarbeit. Erst die gerechte Verteilung von Sorge- und Hausarbeit ermöglicht es Frauen, in einem zeitlichen Umfang erwerbstätig zu sein, der die eigene finanzielle Absicherung bis ins Rentenalter gewährleistet – dies verringert die Folgen von Lebensrisiken wie Trennung, Arbeitslosigkeit oder Tod des Partners.
- 5Share the Mental Load
Auch der mit unbezahlter Sorgearbeit verbundene alltägliche Planungs- und Koordinierungsaufwand ist Arbeit. Dieser muss fairer zwischen den Geschlechtern verteilt sein. Nur so stehen Frauen und Männern die gleichen Möglichkeiten für berufliche Entfaltung und weitere Ziele offen.
- 6Fürsorge kennt kein Geschlecht: Stereotype abbauen
Das Bündnis setzt sich dafür ein, stereotype Narrative und Erwartungen abzubauen und individuelle Lebensmodelle zu fördern. Es tritt geschlechtsbezogenen Rollenzuschreibungen entschieden entgegen und setzt sich für ein Umdenken ein: Viele Frauen sind fürsorglich, viele Männer auch. Viele Männer lieben ihren Job, viele Frauen auch.
- 7Das „ganze Leben“ für alle Geschlechter: Care-Arbeit ist für alle da
Erwerbsarbeit ist nicht das ganze Leben. Sorgearbeit auch nicht. Für das Bündnis ist klar: Erwerbs- und Sorgearbeit müssen zusammengedacht werden – für alle Geschlechter und über den gesamten Lebensverlauf hinweg. Sorge- und Hausarbeit sind Aufgaben, die im Leben aller Menschen Raum haben müssen, neben Erwerbsarbeit und weiteren Lebensbereichen.
- 8Phasenweise Sorgezeiten finanziell absichern
Frauen, Männer und alle, die für Erziehung oder Pflege ihre Arbeitszeit reduzieren oder ihre Berufstätigkeit unterbrechen, müssen finanziell besser abgesichert sein.
- 9Unbezahlte Sorgearbeit hat einen volkswirtschaftlichen Wert
Care-Arbeit ist herausfordernd, vielschichtig und ermöglicht überhaupt erst Menschen, die keine oder wenig Sorgearbeit leisten, mehr Zeit für Erwerbsarbeit aufzuwenden. Unbezahlte Sorge- und Hausarbeit sind gesellschaftlich notwendige Arbeiten. Ihre volkswirtschaftliche Bedeutung muss in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung klar beziffert und sichtbar gemacht werden.
- 10Unbezahlte Sorgearbeit ist systemrelevant
Sorge- und Hausarbeit bilden das Fundament unseres Zusammenlebens und unserer Gesellschaft. Das Bündnis setzt sich dafür ein, die Leistung sorgender Menschen als zentralen Beitrag zum gesellschaftlichen Wohlstand anzuerkennen und die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit mit diesen notwendigen Tätigkeiten ohne individuelle Überforderung und Überlastung zu erleichtern.